Hier ein paar Auszüge aus dem ZEIT-Artikel von Gero von Randow
Apropos „Alter Sack“:
… Sechzig eignet sich auch deshalb als Zäsur, weil es in diesem Alter allmählich peinlich wird, sich adoleszent zu geben. Jeans und Sneakers sind ja noch okay, Hoodies von mir aus auch, aber angesichts mancher Altersgenossen stellt sich mir der Eindruck ein, sie wollten die Zeit zwischen Tretroller und Rollator auf null verringern.
Apropos „Mecker-Opa“:
Man beobachte sich beim Altwerden daher selbst und verjage den inneren Mecker-Opa, sobald er sich zeigt. Gelingt nicht immer, ich kenne das, aber zufriedener wird man in seiner Anwesenheit nicht. Alt werden heißt im Übrigen auch, mit körperlichen Schmerzen zu leben. Auch das ist eine Ursache der Missstimmung vieler Grauhaariger. Man muss das verstehen. Man darf ihnen aber auch sagen: Hey, wenn du Schmerzen hast, zeigt das, dass du am Leben bist. Und nein, das ist nicht zynisch, sondern die schlichte Wahrheit. Der Verlust des Schmerzempfindens ist ein Krankheitssymptom.
Wir sollten uns überhaupt davor hüten, aus Schaden dumm zu werden. Und das auch noch vor der Zeit. Bevor nämlich die Natur das Gehirn ohnedies abschaltet. Daher zum Schluss noch einmal Cicero: „Greise, die besonnen und weder grämlich noch unfreundlich sind, haben ein erträgliches Alter, Schroffheit aber und Unfreundlichkeit machen jedes Alter lästig.“
Apropos „liebevoller Ansprechpartner“:
Ein Link aus der Badischen Zeitung führt zu einem Interview, dass Kathrin Blum mit Eckart Hammer gemacht hat. Er hat ein Buch über Opas geschrieben (Großvater sein,Klett-Cotta Verlag)
Opa – Der liebevolle Ansprechpartner
Ich muss schon sagen, ich finde es toll wie du mit dem Alter spielst, es auf die Schippe nimmst und auch nicht davor zurückschreckst, über Schmerzen zu schreiben.
Eine alte Frau hat mir vor einigen Jahren mal gesagt, es ist nicht schön alt zu sein.
Ich habe ungläubig gelacht! Heute lache ich nicht mehr darüber.
Im übrigen finde ich die Bilderstory einfach liebenswert. Es ist schön anzusehen, wie ihr Beiden miteinander umgeht und wieviel Lebensfreude in den Fotos steckt.