Von Cordoba sind wir quer durch Spanien an die Mittelmeerküste gefahren. Wir hatten von verschiedenen Leuten einen Campingplatz genannt bekommen, der bestens eingerichtet sei. Außerdem gäbe es einen tollen Sandstrand und wunderbare Fahrradwege. Dort wollten wir uns erholen. Denn die Besuche der drei andalusischen Städte Granada, Sevilla und Cordoba bei über dreißig Grad war anstrengend gewesen.
Aber wie schon an der andalusischen Küste mussten wir auch hier ein paar Enttäuschungen einstecken. Die ersten Tage war schlechtes Wetter, das nur langsam besser wurde. Der Campingplatz war gut. Aber die vielen alten Leute, die seit 30 oder 40 Jahren hierher kamen und jeden Tag ihr Wohnmobil putzten, gingen Jörg gehörig auf die Nerven. Außerdem hatte das Unwetter kurz vor Ostern weite Teile des Sandstrandes zerstört und stattdessen an manchen Stellen bis zu einem halben Meter Kies aufgeschwemmt.
So traten wir nach ein paar geruhsamen Tagen unseren (langen) Heimweg an. Es galt nämlich noch zwei nostalgische Gefühle zu befriedigen. Jörg wollte endlich in das kleine Land, durch das er zu Schulzeiten oft mit dem Finger auf dem Diercke-Atlas gefahren war, besuchen – Andorra. Kaum über die spanische Grenze wurden wir ernüchtert. Der Verkehr war unglaublich. Der Kommerz allgegenwärtig. Andorra ist ein berühmter Wintersportort und im Sommer werden hier alle nur denkbaren Off Road Aktivitäten angeboten. Als wir tiefer in die Berge kamen, Richtung Frankreich, gefiel es uns dann besser.
Und jetzt wollt ihr noch das nostalgische Gefühl Nummero 2 wissen?
Ich sitze vor unserem Camper und schreibe diesen Bericht bei (endlich!) wunderbarem Sonnenschein, umgeben von sattem Grün und einer bunten Farbenpracht, mit allen möglichen Düften in der Nase (echt jetzt!). Wo das ist?
Campingplatz „Le Paradis“ bei Saint-Léon-sur-Vézère im Département Dordogne. Ein echtes Paradies auf Erden! Hierher kamen wir vor vielen Jahren mit unseren drei Kindern in unserem kleinen Eriba-Wohnwagen für über zehn Jahre.