Wenn man 800km läuft, trifft man viele Leute, insbesondere auf dem Jakobsweg. Sie alle haben eine Geschichte. Eine ganz individuelle, manchmal sehr skurrile Geschichte. Allen gemeinsam ist nur das Ziel: Santiago de Compostela.
Fragt man die Menschen, warum sie auf dem Camino unterwegs sind, hört man die unterschiedlichsten Antworten. Da fallen Begriffe wie Kultur, Natur, Selbstfindung und Spiritualität. Einige wollen dabei fit werden. Manchen geht es schlicht um den Spaßfaktor. Die Motive für das Wandern können unterschiedlicher nicht sein.
Noch nie haben wir innerhalb von ein paar Wochen so viele verschiedenartige Menschen getroffen. Manche pilgern schweigend, wollen allein sein. Manche sind glücklich, wenn sie Zuhörer bekommen, brauchen Publikum. Und manche freuen sich über Gemeinschaft, sind aber auch gern wieder für sich. Das ist so, egal ob unterwegs auf dem Weg oder abends in der Herberge.
Um die Breite dieses Spektrums zu verdeutlichen, seien vier Beispiele genannt.
Der wortkarge, amerikanische Panzerfahrer. Ein durchtrainierter Mann, der den Apalachentrail bereits in seiner ganzen Länge am Stück gelaufen war und jetzt noch den Camino de Frances in seine Sammlung einreihen wollte.
Der kleine drahtige Koreaner, pensionierter Professor der Physik und seine noch kleinere Frau, Professorin der Genetik. Ganz offensichtlich tief gläubige Katholiken. Wir spürten ihre Enttäuschung, als wir nach einem langen, hoch interessanten Gespräch ihre Einladung ablehnten, mit in die Kathedrale zum Gottesdienst zu gehen.
Die quirlige chinesische Topmanagerin aus Shanghai, die meine Frau und mich mit sehr bestimmten Gesten in die richtige Position für ihr Video bringen wollte. Mit einem Augenzwinkern verriet sie uns, dass viele Chinesen ihres Standes einen Mercedes zu Haus stehen hätten, aber noch niemand aus ihrem Bekanntenkreis hätte den Camino gemacht. Das klang ein wenig nach Statussymbol.
Der amerikanische Arzt, der mich persönlich am meisten beeindruckt hat. Von ihm handelt die erste Kurzgeschichte, die ich geschrieben habe und hier im Blog veröffentliche.
Ich freue mich sehr, wenn euch die Story gefällt. Und wenn ihr mehr hören wollt, dann schreibt mir.
Hallo Ihr Zwei, Danke für Eure email, ich habe die Geschichte des „Amerikaners“ gelesen.
Ich finde Sie sehr nahegehend und Danke Dir/Euch für die Wiedergabe !!
Ja, es ist oft erstaunlich welch kleine Fehler große Auswirkungen haben.
Liebe grüße aus Mexico(im Moment in Deutschland) senden Euch
Uwe und Marlene
Lieber Jörg,
es ist eine wunderbare Sache, hier mitlesen zu dürfen. Eine ganz eigene Welt tut sich auf, mit Menschen, die alle auf der Suche nach Sinnerfüllung sind.
Ich danke dir/euch fürs Mitteilen.
Eure Gabriele