Who is who?

Sommergrüße aus Kanada! Wir gehen wieder einmal unserer Lieblingsbeschäftigung nach. Das ist, wie ihr inzwischen alle wisst, in Kanada Granny und Opa „spielen“. Im ersten Bild war die Aufgabe, einen kreativen Schattenriss zu erstellen. Opa muss natürlich wieder mal Blödsinn machen. Angeblich hält er schützend die Hand über Granny, während sich die beiden Mädchen deutlich kreativer zeigen und mit großem Ernst versuchen, spezielle Figuren zu formen. Wie flexibel die beiden jungen Damen sind, zeigen die beiden nächsten Bilder.

Hier seht ihr zunächst Tori und Hannah als Mitglieder der deutsch-kanadischen Putzkolonne beim Arbeitseinsatz in der Garage. Tori präsentiert stolz das Endprodukt, nämlich den großen Dreckhaufen auf einem blitzeblanken Garagenboden. In Hannas Gesicht ist immer noch ein leichter Groll erkennbar. Sie war nämlich mit der Verteilung des Arbeitsgerätes überhaupt nicht zufrieden. Wie soll man denn mit einem abgebrochenen Besen und einer viel zu großen Schaufel richtig putzen können!

Als nächstes zeigen sich zwei junge Debütantinnen dem begeisterten Publikum bei ihrem Tangoauftritt. Kurz nach diesem Bild beginnen sie mit ihren ersten Schritten und Drehungen im südamerikanischen Rhythmus. (Wir versprechen euch hiermit, das nächste Mal von Bild auf Video umzusteigen.)

Beide Mädchen sind seit unserem letzten Besuch stark gewachsen, körperlich und geistig. Unglaublich wie schnell das geht, wenn man sie ein Jahr lang nicht gesehen hat. Was den Charakter angeht, hat sich nichts geändert, höchstens verstärkt. Die Mädchen sind so gegensätzlich wie eh und je. Mit zwei Beispielen will ich das verdeutlichen.

Wenn man die Sechsjährige etwas fragt, hört sie aufmerksam zu, denkt dann nach und antwortet in den meisten Fällen nur mit einem bezaubernden, leicht verlegenen Lächeln, sagt aber nichts. Wenn sie dennoch etwas sagt, handelt es sich oft um eine Gegenfrage oder um eine Nachfrage, um die Sache genauer einschätzen zu können. Antwortet sie aber doch sofort, kommen die Worte zwar langsam und leise, aber klar und präzise. Als ich Marjorie kennenlernte, war sie genauso. Eigentlich ist sie immer noch so. Nur das Lächeln fehlt inzwischen manchmal. 😉

Die Vierjährige muss man nichts fragen. Sie bekundet zu allem und jedem ihre Meinung, laut und ungefragt. Anders gesagt, sie plappert einfach drauflos, so wir ihr der Schnabel gewachsen ist. Opas Erbgut sei unverkennbar, sagt hier jeder. Da Hannah noch nicht alle Konsonanten aussprechen kann, ist das ab und zu trotz der großen Lautstärke etwas unverständlich. Meist wird aber sehr schnell klar, was sie will, denn ihre Statements sind kurz und eindeutig. Außerdem beherrscht sie eine Mimik und Körpersprache, die man einer Vierjährigen nicht zutraut. Sollte aber all dies immer noch nicht reichen, um sich verständlich zu machen, bzw. den eigenen Willen durchzusetzen, kommt ihr „Chef-Interpreter“ zum Einsatz. Das ist ihre große Schwester, die dann Hannahs Worte in verständliches Englisch übersetzt. So muss Hannah dann nur noch durch ein huldvolles Neigen des Kopfes das Gesagte abnicken oder, je nach Stimmungslage, ein bekräftigendes „YES“ hinterherschieben.

Im übrigen möchte ich allen, die mich jetzt mit einem Hinweis auf moderne Kommunikationsmöglichkeiten trösten wollen, energisch mit der Frage widersprechen: „Soll ich vielleicht zu Hause in einer Skype-Session mit den Mädels den Bildschirm des Computers küssen?“

Okay, liebe Leute. Das war mein erster Zustands- und Stimmungsbericht. Ich muss jetzt weiter im Garten arbeiten. *grins*

Herzliche Grüße
aus Kitchener-Waterloo, Ontario, Canada
von Marjorie und Jörg
alias Granny and Opa

8 Gedanken zu „Who is who?“

  1. Die Zeit als Oma und Opa ist nicht nur für die Enkelkinder die allerschönste Zeit.
    Geniesst sie beide ausgiebig
    Sie geht so schnell vorüber. Ich freue mich über deinen Bericht lieber Jörg.
    Liebe Grüße Gerti

  2. Liebe Grüße ins Ferne Kanada, lieber Jörg.

    Ja, die Mädchen sind wirklich groß geworden und ich freue mich darüber, dass ihr sie auch in diesem Sommer ein Stück auf ihrem Lebensweg begleiten könnt. Ich fand diesen Spruch im Netz: „Die größten Energiespender im Alter sind die Enkelkinder.“

    In diesem Sinne wünsche ich euch Power ohne Ende.

    Elke aus Berlin

  3. Liebe Marjorie, Lieber Jörg

    Wir lesen eure Berichte immer mit Freuden. Vorallem da unsere beiden Mädels im genau gleichen Alter sind.
    Ich muss bei deiner Erzählung zur lautstarken kleinen lachen, es ist bei uns exakt gleich…
    Wir wünschen euch nur das Beste und geniesst es.

    Es Grüsset euch die, mittlerweile zu viert im VW Bus reisende, Schweizer Familie.
    David und Fabienne mit Anouk und Jael

  4. *lach*, ein schöner Bericht über das, was Du *spielen* nennst.
    Liebevolles Miteinander und zwei zauberhafte Enkelmädchen.

    Tochter Nr. 2 ist schwanger und meine Hoffnung, daß mein Enkelsöhnchen
    eine kleine Cousine bekommt, steigt *g+

    Herzliche Grüße von Bruni

  5. Liebe Marjorie, und lieber Jörg,
    Vergesst nicht, dass wir in Deutschland auch ein schönes Fleckchen Erde haben, z.B. in Lörrach! Manchmal befürchte ich, dass mal die Nachricht kommt: “ Wir sind umgezogen“!
    Lieben Gruß
    Maria

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